2023 Griechenland (1)

 

Geschafft – wir haben unseren 1. Reisebericht fertiggestellt. In Zukunft wollen wir aber versuchen, in kürzeren Abständen die Reiseberichte zu veröffentlichen – dann fallen sie nicht immer ganz so üppig aus ;-)  Also, schaut einfach öfters mal auf unserer Reise-Website vorbei und schaut, was es an Neuem gibt.

...und jetzt wünschen wir euch viel Spaß beim mitreisen.

 

Nach den langen und trüben Wintermonaten sind wir endlich wieder unterwegs. Zum Einen wollen wir dem tristen Grau in Grau Zuhause für die nächsten knapp sechs Wochen den Rücken kehren, zum Anderen ist es jetzt auch Hajo´s Resturlaub. Den wollen wir als solchen nochmals ausgiebig genießen, bevor danach eine neue Zeitrechnung mit neuen Herausforderungen für uns beginnt.

Unser angepeiltes Ziel für die erste Tour in diesem Jahr, soll die griechische Halbinsel Peloponnes sein.

 

Der Iveco ist im Nu reisefertig gemacht und auch die XT schnell hinten drauf verzurrt. Noch wenige Tage zuvor hatte Tommy eine professionelle Halterung am Motorrad angebracht, da sich die Interimslösung während der Nordamerika Tour 2019/2020 als weniger praktikabel herausstellte – Tommy, vielen Dank dafür.

Erneut wählen wir die Route durch die Schweiz und kurz vor Schaffhausen geht es über die Grenze. Prompt werden wir von einem Zöllner angehalten und gefragt, ob wir denn schon die fällige Schwerlastabgabe für Fahrzeuge über 3,5t entrichtet hätten. Selbstverständlich hatte Bernadette dies schon vor einer Stunde via App erledigt. Der nette Zöllner überprüft es noch kurz über sein Handy und wünscht uns daraufhin eine gute Reise.

Bei eher durchwachsenem Wetter kommen wir bestens voran. Vorbei an Zürich und Luzern durchfahren wir den knapp 17km langen "Gotthardt Tunnel". Kurz vor Como geht es nach Italien hinein. Weit hinter Bologna übernachten wir auf einem ruhigen Parkplatz. 

Am nächsten Morgen fahren wir durch bis Ancona. Da wir sehr gut in der Zeit liegen, verlassen wir schon vorzeitig die Autobahn und fahren den Rest der Strecke der schönen Küstenstraße entlang. Auch das Einchecken für die "Superfast XI" klappt wie am Schnürchen. Wieder war es Dagmar, die uns völlig spontan und unkompliziert die notwendigen Tickets für die Überfahrt nach Griechenland besorgt hatte – auch dir ein dickes Dankeschön dafür.

Noch bevor wir uns zum Einschiffen einreihen können, benötigt eine Autofahrerin unsere Starthilfe für ihren Kleinwagen. Gerne kommen wir ihrer Bitte nach, denn auch wir erfuhren schon des Öfteren aus schier ausweglosen Situationen spontane Hilfe.

Pünktlich um 13:30 Uhr verlässt die Fähre bei strömendem Regen den Hafen von Ancona und steuert das griechische Festland an. 

 

Die Überfahrt ist trotz des Dauerregens äußerst ruhig. Touristen sind heute kaum an Bord. Hauptsächlich sind es Trucker mit ihren LKWs, die diese Verbindung nach Griechenland nutzen.

Exakt nach Fahrplan legt die "Superfast XI" um 08:00 Uhr in Igoumenitsa an. Leider ist auch hier das Wetter nicht viel besser und wir verlassen bei strömendem Regen wieder den Laderaum der Fähre.

Sogleich folgen wir der Küstenstraße entlang dem "Ionischen Meer". Kaum eine Stunde später reist der Himmel auf und pünktlich zu unserer Frühstückspause verschwindet ein Großteil der Wolken –  so darf es jetzt weitergehen. Unseren ersten Übernachtungsplatz finden wir in der Nähe von Kanali und werden mit einem Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch belohnt.

Eher zufällig kommen wir am nächsten Morgen an der antiken römischen Ruinenstadt "Nikopolis", nahe Preveza vorbei. Die Stadt wurde 31 v.Ch. gegründet und entwickelte sich dank ihrer günstigen Lage zwischen dem "Ambrakischen Golf" und dem Mittelmeer, rasch zu einem wichtigen Handelsknoten in dieser Region. Im Jahr 1.032 wurde Nikopolis von den Bulgaren zerstört und somit war das Ende der Stadt besiegelt. Das tolle Wetter lädt uns geradezu ein, das weitläufige Gelände zu erkunden.

Immer wieder schieben sich dicke Wolken vor die Sonne, doch im Großen und Ganzen bleibt es trocken. Mal geht es der Küste entlang und mal durch fruchtbare Anbaugebiete. Hauptsächlich bekommen wir dabei aber Orangenplantagen zu sehen.  

Am Abend ziehen erneut gespenstische und dunkle Wolken über Messolonghi auf. Doch je weiter wir auf die Salinen im gleichnamigen Nationalpark rausfahren, lassen wir die dunklen und bedrohlich wirkenden Wolken hinter uns.

Der folgende Morgen beschert uns dann ein wunderbares Frühlingswetter, sodass wir unseren Kaffee im Freien genießen können.

Auf teilweise ruppigen Straßen oder auch einfachen Behelfsüberquerungen von Flüssen nähern wir uns dem "Golf von Patras". Von einem Parkplatz aus können wir zum ersten Mal auf die Halbinsel Peloponnes hinüberblicken. Kurz darauf kommt auch schon die knapp 3km lange "Charilaos-Trikoupis-Brücke" in Sicht, über die man sich die lange Fährfahrt über den Golf erspart. Die erst 2004 eröffnete Brücke trennt zugleich den "Golf von Patras" zur westlichen mit dem "Golf von Korinth" zur östlichen Seite ab.

Wir folgen nun der Nordküste der Halbinsel nach Osten, immer dem "Golf von Korinth" entlang. Es ist wenig Verkehr, so dass wir das Fahren wie auch die Aussichten wunderbar genießen können. Am späten Nachmittag findet sich erneut ein toller Platz für die Nacht.

Wir fahren dem Kanal von Korinth entgegen. Ein Stück oberhalb des Westeingangs parken wir unseren Iveco und wollen von dort das Treiben auf dem 6,3km langen künstlichen Wasserlauf beobachten. Leider ist es nur ein Schepper, der während unserer Anwesenheit 2x vorbeifährt. Wir gehen den Kanal bis etwa zur Mitte ab und müssen dann aufgrund einer größeren Baustelle leider wieder umkehren.

Zwischenzeitlich ist der Kanal nur noch für Sport- und Touristenboote sowie für kleine gewerbliche Schiffe befahrbar. Der bereits im Jahre 67 n.Ch. von Kaiser Nero begonnene Bau eines Kanals, scheiterte an den massiven Felswänden zu beiden Seiten. Erst nach der Erfindung des Sprengstoffs wurde die künstliche Wasserstraße im Jahre 1891 fertiggestellt.

Als nächstes fahren wir zum Osteingang des Kanals hinüber und begutachten die verschiedenen Brücken. Die östlichste davon ist eine Senkbrücke, die im Bedarfsfall nach unten ins Wasser versenkt werden kann. Die inneren Brücken überspannen die etwa 84m hohen Felswände der künstlich geschaffenen Wasserstraße.

Unweit der heutigen Stadt Korinth befindet sich die antike Oberstadt (Akropolis) "Akrokorinth". Diese Festungsanlage befindet sich auf einem knapp 600m hohen Tafelberg und hat ihren Ursprung etwa 700 v.Ch. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Festung immer weiter ausgebaut und war zudem unter wechselnder Herrschaft. Heute kann das weitläufige Gelände von Akrokorinth bei einem mehrstündigen und schweißtreibenden Rundgang besichtigt werden. 

Vom höchsten Punkt der Festung lassen sich sehr gut der "Kanal von Korinth" und seine "Meere" zu beiden Seiten erkennen.  

Wir haben von einem kleinen, malerischen Fischerdorf gehört, das direkt am "Saronischen Golf" liegt. Selbst in der Hochsaison soll es hier noch recht gemütlich zugehen. Und in der Tat ist Korfos ein äußerst überschaubares Örtchen, wo um diese Jahreszeit kaum eine Menschenseele anzutreffen ist. Schon die Anfahrt ist äußerst spektakulär und bietet uns tolle Aussichten auf die umliegende Landschaft und Buchten.

Unser nächstes Ziel ist Epidauros – das antike Lourdes. Am beeindruckendsten ist zweifelsohne das über 2.300 Jahre alte Amphitheater, das besterhaltene in ganz Griechenland. In der Antike war Epidauros eine Kultstätte zur Verehrung von „Asklepius“, dem Gott der Heilkunst und ein Theaterbesuch gehörte für ihn zum Heilungsprozess dazu.

Wir schlendern in aller Gemütlichkeit über das Gelände und lassen das imposante Amphitheater mit seiner einzigartigen Akustik auf uns wirken. In den Sommermonaten finden hier nach wie vor regelmäßige Veranstaltungen statt.

 

Interessant ist auch ein Rundgang über das Areal der daneben liegenden Stadt. Hier befanden sich die Unterkünfte von Pilgern und Patienten sowie die Badehäuser, Tempel und ein Stadion. 

Im angrenzenden Museum sind Artefakte ausgestellt, die in der antiken Stätte von "Epidauros" sowie in deren Umgebung ausgegraben wurden.

 

 

(Bild links "Asklepius")

Zwischenzeitlich sind schon viele Blumen und Gräser so wie auch die Mandelbäume wunderschön und farbenprächtig am blühen.

Es geht an dem Hafenstädtchen Nafplio vorbei und wir erreichen den nächsten "Finger" der Halbinsel Peloponnes. Immer wieder finden wir tolle Stellplätze direkt am Meer, so wie hier bei Kiveri. Sicherlich ist es in der Hauptreisezeit nicht möglich, so an den Stränden zu stehen. Das Aufkommen der Camper ist dann um ein vielfaches größer – und das wird von der griechischen Polizei auch streng kontrolliert und empfindlich geahndet. 

Auf unserem Weg nach Süden, sehen wir bei Astros ein Hinweisschild das zum "Kloster Loukous" führt. Also folgen wir dem Schild und schauen uns das kleine Kloster mal an. Hinter eher unscheinbaren Mauern, finden wir ein sehr nettes und gepflegtes Inneres. Auch der Klostergarten ist äußerst liebevoll hergerichtet und in einem sehr gepflegten Zustand.