Iveco Daily 4x4 – Update

     >> ...der Kraftprotz aus Italien wird modifiziert und aufgerüstet <<

 

Noch bevor wir im Sommer 2019 unseren Iveco zum ersten Mal über den großen Teich schipperten war bereits klar, dass es nach unserer Rückkehr wieder einiges zu tun geben würde. So manches war noch nicht fertiggestellt, die eine oder andere Idee kam während der Reise auf und ein paar wenige Dinge kristallisierten sich im wahren Leben als unpraktikabel heraus. Die eigens dafür angelegte "todo Liste" wurde während der Reise Zusehens länger. Einige der Punkte konnten wir bereits während der zwölf Monate, quasi "on the road" realisieren, doch der Löwenanteil blieb zur Erledigung für Zuhause übrig.

 

Im Folgenden haben wir die wesentlichen Modifizierungen etwas genauer erläutert:

 

 

Nach den ersten Erfahrungen bei Fahrten außerhalb von befestigten Straßen wurde uns recht schnell klar, dass wir am Fahrwerk etwas tun müssen. Noch während unserer "Corona Zwangspause" in Arizona, ließen wir uns von der Fa. Marquart verstärkte Stoßdämpfer zuschicken und verbauten sie sofort an Ort und Stelle. Schon die ersten Fahrten bestätigten uns, dass wir genau die richtige Wahl getroffen haben.

Kaum Zuhause angekommen, machten wir uns auf die Suche nach vernünftigen und ansehnlichen Felgen mit Reifen. Dabei wurden wir bei einer australischen Firma fündig und bestellten einen Satz 17x9“ Stahlfelgen mit den dazugehörigen 37“x12,5“ R17 MT Reifen. Da diese Räder allerdings eine längere Schiffsreise vor sich hatten dauerte es weitere 10 Wochen, bis wir sie endlich auf den Iveco montieren konnten. Die Gesamtansicht des Fahrzeuges entschädigt dann aber doch für das lange Warten. Zudem hoben wir das gesamte Fahrwerk um weitere 20mm an.

Durch die Maßnahmen der verstärkten Stoßdämpfer, der neuen Räder und das Anheben des Fahrwerks erhielten wir ein noch nie dagewesenes Fahrgefühlauf der Straße und daneben.

Zwischenzeitlich haben wir auch ein 3-teiliges „Entlüfterset“ für das Verteilergetriebe und die beiden Achsdifferenziale verbaut. Bekanntermaßen sind das Schwachstellen des Daily, die leider bei diesem Modell bis heute nicht beseitigt wurden. Dies könnte u.U. äußerst kostspielige Reparaturen zur Folge haben. So waren auch unsere originalen Entlüftungsventile nach der einjährigen Nordamerika Reise 2019/2020 verklebt und somit quasi außer Funktion gesetzt. Die neuen "bidirektionalen" Entlüftungen von der Firma Daily-Offroad, in Lobbach, enden nun im geschützten und vor allem trockenen Motorraum.

Als nächstes war die Toilette dran. Wer kennt die Gerüche nicht, wenn nicht alle paar Tage die Kassette der Toilette geleert wird – vor allem bei hochsommerlichen Temperaturen. Um dies in Zukunft zu verhindern, bauten wir eine "SOG Absaugung" ein.

 

Nachdem wir einmal Probleme mit vermutlich verunreinigtem Gas (LPG) hatten, installierten wir als Nächstes am Ausgang des Gastanks einen zusätzlichen Gasfilter. Dieser kann bei Bedarf sehr schnell getauscht werden.

Problematisch waren oft auch die Fahrten durch tiefere Gewässer sowie auf staubigen Pisten. Dabei gelang immer wieder Wasser und Staub in die beiden Staukästen, in denen das Ersatzrad integriert und ein Teil des Werkzeuges verstaut ist. Zudem hörten wir von anderen Langzeitreisenden, dass sich schon so manches Tierchen dort eingenistet hatte. Abhilfe dagegen schaffen jetzt die staubdicht angebrachten Aluminium-Verkleidungen um das Ersatzrad herum.

Als ein weiteres Problem stellte sich unser Kühlschrank während der Reise heraus. Es war allerdings nicht die Funktionalität des Gerätes, mit der sind wir mehr als zufrieden – es betraf eher die Peripherie. Da sich von Zeit zu Zeit Kondenswasser im Inneren des Kühlschranks ansammelt und nur durch die Türe entweichen konnte, schufen wir einen Abfluss nach unten aus dem Gerät und aus dem Fahrzeug. Zudem haben wir hinter dem Kühlschrank eine von innen verschließbare Lüftungsklappe in die Außenwand sowie einen zusätzlichen Lüfter eingebaut. Damit kann nun die Abwärme des Kühlschranks an heißen Tagen oder bei Reisen in heißeren Regionen nach außen abgeführt werden und gelangt nicht zusätzlich noch ins Innere der Kabine.

Eine weitere Modifikation war das zügige Ersetzen sämtlicher Push-Locks an den Türen und Schubladen durch Edelstahl "Möbelschnappschlösser" aus dem Marinebereich. Immer wieder kam es vor, dass wir einen Push-Lock vergaßen zu verriegeln, um nach einer Kurve später das Ergebnis auf dem Boden begutachten zu können – dies ist jetzt endgültig vorüber.

Auch in der Heckgarage wurde nochmals nachgerüstet. Zu dem bereits eingebauten Regal mit seinen sechs Normkisten, kam jetzt noch ein 100er HT-Rohr dazu. In dem werden ab sofort die Standrohre für das "Sonnen-Tarpe" aufbewahrt. Zudem wurden weitere zusätzliche Ablagen geschaffen.

Als weitere Maßnahme erhält unser Iveco endlich eine Lackierung. Um dies realisieren zu können benötigten wir eine Lackiererei, die auch über die entsprechend hohe Lackierkabine verfügt. Die fanden wir in Erlenbach bei der Fa. Ungerer. Nichts hatte während der gesamten Auf- und Ausbauphase des Fahrzeuges so lange gedauert, wie die richtige Wahl der Farbkombination. Schon seit Monaten zerbrachen wir uns den Kopf darüber, wie das zukünftige Erscheinungsbild wohl aussehen könnte. Dank der kompetenten Unterstützung des Fachbetriebs wurden wir dann doch recht schnell fündig.

 

Zwischenzeitlich finden die beiden "Sandbleche", die eigentlich aus GFK gefertigt sind, sowie ein 20l Ersatzkanister am Heck unseres Iveco ihren Platz. Beides wurde auf Aluminium Airlineschienen diebstahlsicher montiert.

Aus unserem ursprünglichen Motorradträger wird nun ein „Multifunktionsträger“. Über ein Internetportal erstehen wir aus der näheren Umgebung einen quasi neuwertigen Fahrradträger. Mit wenigen Handgriffen und etwas handwerklichem Geschick passen wir den Träger für zwei Fahrräder auf unserem Basisträger am Heck des Iveco an.

Auch bei den Batterien legen wir noch eine "Schippe" drauf. Da die anstehende Reise während der Wintermonate in den hohen Norden nach Lappland führen soll, wollen wir "Energietechnisch" kein Risiko eingehen. Die beiden 12V/100Ah "AGM" Batterien ersetzen wir durch moderne LiFePo4 Batterien gleicher Stärke. Neben dem integrierten "BMS" haben wir ebenfalls die Möglichkeit, über Bluetooth die aktuellsten Batteriedaten abzurufen. Zudem wird das interne Ladegerät an den neuen Batterietyp angepasst.

Auf die ganzen Vorteile die diese Batterien mit sich bringen, möchten wir an dieser Stelle nicht eingehen.

Die Krönung aller Modifikationen soll der Einbau einer etwa 90x90cm großen Dachklappe direkt über dem Bett sein. In der Vorbereitung dafür, haben wir schon vor dem Lackieren die Solarpanels auf dem Dach entsprechend versetzt. Den Einbau der Klappe selbst überlassen wir wieder Daniel von der Fa. TerraCAB. Er hatte bereits unsere Kabine gebaut.

Kurz vor Weihnachten ist es dann soweit. Daniel ruft uns an, dass er den Rahmen sowie die Dachklappe für den Einbau vorbereitet hat. Bereits zwei Tage später können wir unser Fahrzeug wieder abholen. Durch die große Öffnung haben wir nun die Möglichkeit, effektiver zu lüften, einfacher auf das Dach zu gelangen und natürlich vom Bett aus die Sterne besser beobachten zu können. 

An dieser Stelle ein Dankeschön an Daniel – der Ami würde jetzt sagen "good job buddy".

Noch unmittelbar vor der anstehenden Lappland Reise wurde auch der "Frontschutzbügel" fertiggestellt und montiert. Hierfür ein dickes Dankeschön an Tommy für seine spontane Hilfe.

Nach unserer Rückkehr aus dem hohen Norden wurden zudem noch "LED Tagfahrlichter" angebracht.

 

Ein weiteres Feature ist der "Outdoor Flaschenöffner", der direkt neben der Trittstufe seinen Platz findet – Cheers.

 

Kurz vor unserer Abreise in Richtung Nord- und Westafrika, installierten wir uns noch eine 13.500lbs starke Seilwinde an der Front des Ivecos. Dabei hatten wir wieder tatkräftige Unterstützung von unserem Freund Tommy. In seiner Werkstatt tüftelten wir an der idealen Halterung dafür, damit die auftretenden Zugkräfte optimal auf das Fahrzeugchassis übertragen werden – vielen Dank dafür.