2023 Marokko (3) – ...durch Portugal in den Hafen von Algeciras

 

Wir haben jetzt noch einen kürzeren Reisebericht dazwischen geschoben. Leider war es uns während der Zeit in Marokko so gut wie nicht möglich, regelmäßig an unserer Reise Website zu arbeiten um diese auf einem aktuellen Stand zu halten. 

 

 

 

...nach zweiwöchigem "Heimaturlaub" sind wir wieder zurück in Portugal. Pünktlich landen wir in Porto, wo bereits Uschi und Bernd auf uns warten. Die Wiedersehensfreude ist groß. Den ersten Abend verbringen wir, wie bereits zwei Wochen zuvor bei "Gil", in der Stammkneipe der Beiden – es gibt ja viel Neues aus der Heimat zu berichten ;-)  Am folgenden Tag sind wir zumeist mit der Vorbereitung unserer Abfahrt beschäftigt, lassen dabei jedoch nicht das gemütliche Zusammensein aus den Augen. Das Wetter ist trüb und regnerisch und das Thermometer steigt nicht über die 17°C hinaus. Es scheint, als wäre das lockere T-Shirt Wetter für dieses Jahr vorüber. 

Erneut heißt es Abschied nehmen. Warten doch schon in wenigen Tagen im Hafen von Algeciras drei weitere Fahrzeug auf uns, damit wir gemeinsam auf den afrikanischen Kontinent übersetzen können. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei euch Beiden, Uschi und Bernd, für die Gastfreundschaft und die wirklich sehr schöne gemeinsame Zeit bedanken.

Obwohl es immer noch fast 800km bis kurz vor Gibraltar sind, wollen wir auf der Anreise trotzdem noch das eine und andere Sehenswerte ansteuern. Doch zuvor füllen wir noch in einem nahegelegenen Supermarkt unsere Vorräte wieder auf.

Unser erstes Ziel ist der bedeutendste Wallfahrtsort Portugals, Fatima. Hier soll 1917 die Gottesmutter Maria drei Hirtenkindern erschienen sein. Am frühen Morgen ist sehr wenig los und so können wir uns in aller Gemütlichkeit die Kirche "Santuario de Nossa Senhora de Fatima“ anschauen. Das Gotteshaus ist das Zentrum der Pilger die hierherkommen und ist von einem sehr schönen Park umgeben.

Als nächstes geht es in den Fischer- und Wallfahrtsort Nazaré. Doch es ist nicht nur die schöne und berühmte Kirche "Nossa Senhora da Nazaré" die uns hierherzieht. Ebenso ist der Ort als "das Mekka" in der Surfszene bekannt. Es sind die größten Wellen der Welt, die sich hier um diese Jahreszeit vor der Küste aufbauen und die internationale Surfelite anlockt. Leider haben wir an diesem Tag nicht das Glück, eine der "Monsterwellen" erleben zu dürfen. Trotzdem ist es eine Freude zu sehen, wie die Surfer auch die etwas kleineren Wellen geschickt meistern. Auf einem Landzipfel vor dem Ort befindet sich ein schöner Leuchtturm, in dem ein kleines "Surf Museum" eingerichtet ist. Hier können die "Sportgeräte" der internationalen Größen aus der Surfszene ausgiebig bestaunt werden. Zudem wird genau erläutert, weshalb genau an dieser Stelle diese Monsterwellen entstehen können. 

Kurz vor Lissabon befindet sich der westlichste Punkt des europäischen Festlandes, das "Cabo da Roca". Direkt vor dem Leuchtturm platzieren wir uns für die Nacht, damit wir am nächsten Morgen ungestört die nähere Umgebung des Kaps erkunden können.

Entlang der Atlantikküste erreichen wir die Hauptstadt des Landes, Lissabon. Auf einem Felsen im Mündungsdelta des "Tejo" befindet sich der "Torre de Belem". Der im Jahre 1521 fertiggestellte Wach- und Leuchtturm zählt seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO und seine offene oberste Etage ist heute eine Aussichtsplattform. Trotz eines gefühlten Massenandrangs und unzähligen Bussen ergattern wir einen Parkplatz direkt am Flussufer. Quasi im Schnelldurchgang schauen wir uns den Park um den Turm an und sehen zu, dass wir wieder weiterkommen.

Vorbei am alten Yachthafen überqueren wir den "Tejo" auf der weltweit drittlängsten Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr in Richtung Süden. An deren Ende thront auf einem Hügel "Christo Rei" über dem Stadtteil Almada. Aus Zeitgründen verzichten wir auf eine Besichtigung. Dies machten wir bereits 1983 während einer Motorradtour durch Portugal.

Von Setubal aus setzen wir mit der Fähre nach "Troia" über. Der größte Teil der Halbinsel mit seinen kilometerlangen Dünen und Stränden gehört zum Naturschutzgebiet "Reserva Natural do Estuário do Sado". Leider ist auch hier der Massentourismus auf dem Vormarsch. In Windeseile entstehen Feriensiedlungen, Bungalows, ein Golfplatz sowie ein neuer Yachthafen – schade. So nach und nach bessert sich auch das Wetter wieder und die Sonne lässt sich immer öfters zwischen den Wolken blicken. 

Vermehrt sehen wir auch wieder Störche. Einige davon sind noch auf der "Durchreise" nach Nordafrika und manche verbringen die Winterzeit zwischenzeitlich im doch sehr milden Portugal.

Am Ende der Halbinsel "Troia" lassen wir den Atlantik vorerst hinter uns und fahren ins Landesinnere. Über Beja und viele kleine Dörfer erreichen wir auf kleinen Straßen die spanische Grenze. 

Relativ zügig fahren wir nun, vorbei an Sevilla, Richtung Algeciras am Mittelmeer. Etwa 60km vor unserem Ziel legen wir nochmals einen Stopp an dem etwas abgelegenen "Embalse de Barbate", einem Stausee im "Naturpark Los Alcornocales" ein. Mit Erschrecken müssen wir feststellen, dass der Wasserspiegel sehr niedrig ist. Laut Internet war der Stausee noch vor wenigen Jahren "Randvoll". Schade ist auch, dass wir nicht mehr Zeit für diese wirklich sehr schöne Gegend haben. Auf abenteuerlichen Sträßchen geht es dann wieder zurück auf unsere Hauptroute.

Schon von weitem können wir den riesigen Felsen von Gibraltar erkennen, bevor wir den Hafen von Algeciras erreichen.

Als erstes besorgen wir uns bei "Carlos" die Tickets für die Überfahrt nach Marokko.

Am Abend treffen wir dann die restlichen Teilnehmer unserer Marokko Tour. Brigitte und Ingo kennen wir bereits. Die Beiden haben sich im wesentlichen um die Organisation sowie um die anstehende Reiseroute gekümmert. Zudem lernen wir Pia und Klaus sowie Ruth und Markus mit ihren Expeditionsfahrzeugen kennen. Gemeinsam verbringen wir die anstehende Nacht auf einem nahegelegenen Strandparkplatz. Bei einem gemütlichen Bierchen lernen wir uns etwas näher kennen und es werden die ersten Infos ausgetauscht.

Noch vor Sonnenaufgang fahren wir in den Hafen hinein. Es ist kaum was los und auch die Abwicklung geht relativ zügig vonstatten. Pünktlich können wir die Fähre befahren. Auch hier sind nur wenige Fahrzeuge zu sehen. Schon kurz darauf werden die mächtigen Auffahrrampen geschlossen und die Fähre legt ab. Vor der aufgehenden Sonne fahren wir an Gibraltar vorbei und steuern den afrikanischen Kontinent an.

Kaum 90 Minuten später legen wir im Hafen von Tanger Med in Marokko an. Jetzt müssen nur noch die Einreiseformalitäten abgewickelt werden und die Fahrzeug einen Sicherheitsscanner durchlaufen.

Kurz darauf ist alles erledigt und wir verlassen gemeinsam das Hafengelände – jetzt kann unser Marokko Abenteuer beginnen.