2019/2020 Nordamerika - Reisebericht 1

 

Seit Ende August 2019 sind wir wieder „on the road“. Daher wäre es doch jetzt an der Zeit, dass wir uns mal von unterwegs etwas ausführlicher bei euch melden. Und wenn nicht von hier, auf "North Padre Island" an der Golfküste von Texas, von wo denn sonst. Die Insel ist ein "National Seashore", hat somit den Status eines Nationalparks und die weißen Sandstrände dürfen dazu noch mit 4x4 Fahrzeugen befahren werden. Dadurch lassen sich für uns Plätze erreichen, die quasi menschenleer sind – ist doch genau der richtige Ort zum längeren Verweilen und Schreiben.

Aber jetzt mal der Reihe nach.

„…warum schon wieder Nordamerika“ oder „…warum gerade Trumpland“ wurden wir von vielen Freunden und Bekannten vor unserer Abreise gefragt. Richtig, wir sind bereits über zwei Jahre durch Kanada, die USA und Mexiko gereist und haben dabei viel gesehen und noch viel mehr erlebt. Das führte natürlich unweigerlich dazu, dass wir zu bekennenden Nordamerika Fans wurden. Dieser Kontinent hat nun mal weitaus mehr zu bieten als nur Fast Food Restaurants, dicke Straßenkreuzer oder faule Mexikaner.

Ursprünglich sollte uns diese Reise ja nach Südamerika führen. Aus den verschiedensten Gründen kam es nun doch wieder dazu, dass wir dem nordamerikanischen Kontinent einen weiteren einjährigen Besuch abstatten wollen. Da wir nun auch noch aus beruflichen Gründen erst einen Monat später als geplant abreisen konnten, musste die Tour erneut umgestaltet werden. Wir wollen nun über den Süden der USA nach Westen reisen. Die Wintermonate dort im Süd-Westen und in Mexiko verbringen. Im Frühjahr soll unsere Reise dann dem Pazifik entlang nach Kanada und, wenn wir noch nicht „fahrfaul“ geworden sind, nochmals nach Alaska und den hohen Norden des Kontinentes führen. Die folgenden Monate dieser Tour sollen dann wieder in Richtung Osten an den Atlantik vorgesehen sein – soweit der grobe Plan. Entspricht zwar nicht ganz der Aussage eines Freundes: „the plan is not to have a plan“ – kommt aber unserem Plan doch sehr nahe ;-). Was wir aber nicht wollen ist eine Revival-Tour. Soll heißen, dass wir hauptsächlich Ziele ansteuern werden, die wir bisher noch nicht kennen, nicht erreichen oder aus sonstigen Gründen nicht bereisen konnten.

Somit wurde unser Reisemobil  –  nein, es ist nicht mehr der gute, alte und legendäre James  –  erneut nach Baltimore/MD verschifft.

Nachdem nun unser Iveco im Zielhafen angekommen war, flogen auch wir nach Baltimore/MD hinterher. Die Einreise für uns drei verlief wie erwartet völlig reibungslos und das einjährige Visum war, dank der guten Vorbereitungen, im Nu erhalten. Nachdem wir Tags darauf auch noch unser rollendes Zuhause problemlos aus dem Zollhafen raus hatten, konnte die Reise endlich beginnen.

Vieles war uns noch sehr vertraut und fühlte sich fast schon wie ein bisschen nach „heimkommen„ an.

Unser erstes Ziel ist erneut, wie schon 2012, unser Freund Dieter in Bear/Delaware. Schon bei der Ankunft können wir von weitem die bereits gehisste Obereisesheimer Flagge erkennen – wie schön, wir werden bereits erwartet. Gleich mal ein Begrüßungsbier und es gibt vieeel zu erzählen. Hier können wir uns erstmal richtig akklimatisieren und unser Reisemobil auf Vordermann bringen. Motorradträger und Gastank montieren, Koffer entleeren und alles ordentlich und sauber verstauen. Lindas Gepäck wiederum muss separat gepackt werden, da sie in 2 Wochen nach Phoenix weiterfliegen wird. Wir unternehmen Ausflüge in die nähere Umgebung und erledigen die ersten Einkäufe sowie sonstige notwendige Dinge. So verbringen wir ein paar tolle Tage mit Dieter und seinen Lieben und können von dort völlig entspannt unsere Nordamerika Tour endgültig starten – dafür nochmals ein dickes Dankeschön.

Da Linda nur für eine kurze Zeit mit uns reist, möchte sie bis zu ihrer Abreise die Tour gestalten. Die „Outer Banks“ in North Carolina mit ihren schneeweißen Stränden sollten das erste Ziel der Reise sein. Doch leider macht uns der Hurrikan „Dorian“ einen Strich durch die Rechnung. Uns reicht es gerade noch über/durch den „Chesapeake Bay Bridge-Tunnel“, bevor auch dieser wegen des ankommenden Hurrikans für den Verkehr gesperrt wird. Doch zuvor können wir aber noch im Atlantik ausgiebig schwimmen gehen und das Strandleben genießen. Wir erfahren, dass zwischenzeitlich auch die gesamten Inseln der „Outer Banks“ evakuiert wurden.

Plan B ist nun der „Shenandoah Skyline Drive“, eine etwa 180km lange Panoramastraße über die Höhenzüge der „Appalachen“. Dafür müssen wir jedoch Virginia einmal komplett von Ost nach West durchqueren um diese herrliche Straße, die ebenfalls den Status eines National Parks hat, zu erreichen. Die folgenden Tage verbringen wir auf dieser tollen Panoramastraße oder in der näheren Umgebung davon. Ob an den zahllosen „Overlooks“ oder hinter den nächsten Kurven, überall haben wir die herrlichsten Aussichten auf diese grandiose Landschaft. Ebenso lässt sich beim Wandern diese tolle Gegend erkunden. Zumeist übernachten wir wild oder auf den einfachen Campinggrounds des Nationalparks und genießen abends am Lagerfeuer die Stille um uns herum.

Obwohl wir schon mehrfach durch Washington D.C. gefahren sind, haben wir bisher nicht mehr als das Kapitol und das Weiße Haus gesehen. Linda hatte bereits im Vorfeld eine Tour für die Stadtbesichtigung zusammengestellt, so dass wir weitere Highlights der amerikanischen Hauptstadt zu sehen bekommen sollten. Das heißt aber auch, festes Schuhwerk anziehen, Vesper mitnehmen und reichlich Getränke einpacken – Lindas Programm ist straff durch getaktet. In zwei Tagen besichtigen wir von den „Great Falls“ des Potomac River, über die gesamten Memorials der Präsidenten, der bedeutenden Persönlichkeiten des Landes und der teilgenommenen Kriege bis hin zum Naturkunde Museum, dem Washington Monument sowie dem bereits bekannten Kapitol und Weißen Haus – puhhh, dann waren auch wir geschafft. Zu guter Letzt wurde auch noch die Straße unmittelbar vor uns abgesperrt und wir mussten uns den Limousinen Konvoi des blonden Schmalzlocken Präsidenten mit ansehen.

Nach dieser ausgiebigen Stadtbesichtigung ist es dann soweit. Linda fliegt von Washington D.C. aus nach Phoenix/AZ und wird dort die nächsten 11 Monate bei Freunden verbringen. Aller Voraussicht nach, werden wir uns erst um die Weihnachtszeit in Phoenix wiedersehen. Ob sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmals ein Weilchen mit uns "Alten" mitreist, wird sich dann noch zeigen.

Jetzt beginnt für uns ein neues Kapitel in Punkto Reisen – neues Reisemobil, kein Kind mehr dabei und von unserer treuen Hündin Meri, die sämtliche Reisen der letzten 15 Jahre mitmachte, mussten wir uns bereits im Frühjahr verabschieden.

Zwischenzeitlich ist es fast unerträglich heiß und schwül geworden. Das Thermometer steht kurz vor der 40°C Marke. Daher gibt es für uns nur noch eine Richtung – ab in die Berge. Wir folgen nun wieder dem „Shenandoah Skyline Drive“, dieses Mal jedoch nach Süden, der kurze Zeit später in den 755km langen „Blue Ridge Parkway“ übergeht und schließlich im „Great Smoky Mountains NP“ in North Carolina endet. Wir verbringen knapp zwei Wochen bei herrlichstem Sommerwetter auf und neben diesen beeindruckenden Panoramastraßen. Sehen unsere ersten Schwarzbären, wilde Truthähne, gehen in den angrenzenden Seen schwimmen, unternehmen mal kürzere oder längere Wanderungen und können das Konzert einer lokalen Musikgruppe miterleben. Diese spielt im typischen „Blue Ridge Style“ (Gitarre, Banjo, Fiedel, Kontrabass und Gesang). In den verschiedenen „Visitor Centern“ und den s.g. „Living Museums“ erfahren wir viel über das mühevolle Leben der ersten Siedler, die sich in dieser Gegend niedergelassen hatten. Übrigens: ein hoher Anteil dieser Einwanderer kamen aus Deutschland.

Kurz vor dem „Great Smoky Mountain NP“ verlassen wir den Parkway und fahren gen Osten an den „Lake Jocassee“, jetzt bereits in South Carolina. Hier verbringen wir zwei Tage mit entspannen, schwimmen und Bootfahren.

Weiter geht unsere Reise Richtung Süd-Osten. Ziel ist nun der „Congaree NP“ bei Columbia/SC. Dort befindet sich einer der letzten und zugleich größten Zypressenwälder des Landes, inmitten eines riesigen Sumpfgebietes. Auf einer Rundwanderung durch die Sümpfe lassen sich die uralten Bäume, die teilweise mit dem gespenstisch wirkenden "Louisiana Moos" behangen sind, bestaunen. Bedingt durch das feuchtheiße Klima ist dies allerdings eine schweißtreibende Angelegenheit. Daher sehen wir zu, dass wir schnellstens weiter kommen. Da unser Fahrzeug nur über eine Klimaanlage im Fahrerhaus verfügt, nicht aber in der Kabine, sind die Nächte in diesen Regionen ebenfalls recht schweißtreibend.

Es gibt Städte, um die haben wir schon immer einen großen Bogen gemacht. Dazu zugehörte bis dato auch die Millionenmetropole Atlanta in Georgia. Da nun aber Manfred, der aus Erlenbach stammt, mit seiner Frau Elizabeth seit geraumer Zeit dort leben, werden wir der Einladung unserer Freunde natürlich folgen und sie dort besuchen. Die Fahrt in die Hauptstadt Georgias zieht sich, da wir wie immer eine Route über die Landstraßen wählen. Viel Farmland mit Wiesen, Wäldern, Baumwollfeldern und prachtvollen Herrenhäusern. Immer wieder kommen wir durch Orte, die einen historischen Ortskern haben und teilweise schon an die typischen Westernstädte erinnern – das muss natürlich auch alles digital festgehalten werden.

Wir verbringen mehrere Tage bei unseren Freunden und lernen durch sie die Stadt etwas besser kennen. Das Mercedes-Benz Stadium, das Coca Cola Museum, die Fackel des olympischen Feuers von 1996 oder die Kneipenszene im Downtown-District, sowie eine Wanderung dem „Chattahoochee River“ entlang, sind nur ein paar wenige touristische Highlights dieser Stadt. Ein MUSS ist der „Martin Luther King Park“. Neben dem Geburtshaus und dem Grab gibt es dort auch eine eindrucksvolle Ausstellung über das Leben und Wirken des schwarzen Bürgerrechtlers zu sehen. Einen weiteren Tag verbringen wir etwas außerhalb von Atlanta, im „Kennesaw Mountain Park“. Hier fand eine der entscheidendsten Schlachten des Bürgerkrieges statt, die am Ende die Zerstörung der damaligen Rüstungsmetropole durch die Unionisten zur Folge hatte. Auf einer geführten Ranger Tour wird uns vor Ort die Strategie der Kriegs-gegner erläutert, wie auch die Grausamkeit dieses Gewaltkonfliktes vor Augen geführt. Danke Euch Beiden, für diese schönen Tage.

Nach mehreren Tagen Großstadt hat uns die Straße wieder. Unser Weg führt nun direkt nach Süden. Wieder vorbei an viel Farmland und durch dichte Wälder – wer hätte gedacht, dass der Süden von Georgia so grün ist. Bald ist die Staatsgrenze zu Florida erreicht. Wie immer, wenn wir in einen neuen Bundesstaat fahren, suchen wir den „Welcome Center“ auf. Dort erhalten wir die aktuellsten Straßenkarten, Verzeichnisse der State oder National Parks sowie sämtliche Infos, die man als Tourist so benötigt.

Der State Park von St. George Island, im Golf von Mexico ist nun unser nächster Anlaufpunkt. Eine imposante Brückenkonstruktion führt auf die Insel, an deren Ende sich ein kleiner Campingplatz befindet. Wir verbringen einige Tage an den schönen Dünen und Stränden der Insel und lassen es uns gut gehen – so oder so ähnlich könnte sich auch Urlaub anfühlen.

Weiter geht es auf einem s.g. „Scenic Byway“. Dies sind in aller Regel Nebenstraßen, die relativ gering befahren werden und dazu landschaftlich viel zu bieten haben. In unserem Fall ist es die Küstenstraße, die immer entlang des Golfs von Mexico nach Westen führt. Durch das Überfahren einer Zeitzone haben wir nun auch noch eine Stunde gewonnen. Am Ende des Florida-Panhandle befinden sich die Inseln, die zur „Gulf Island National Seashore“ gehören. Auch sie stehen unter nationaler Verwaltung und somit unter Naturschutz. Hier sind es die einzigartigen Strände und Dünen sowie die Reste des „Fort Pickens“ die es zu erhalten gilt. Auch hier ließe es sich sicherlich länger als nur für ein paar Tage aushalten.

Immer weiter folgen wir der Küstenstraße, die uns dann nach Alabama und Mississippi führt. Gelten doch diese beiden Bundesstaaten als das "Armenhaus" des Landes, so ist diese Region eher auf Massentourismus ausgelegt – sie wird oft auch als „Red Neck Riviera“ bezeichnet. Hotels, Restaurants, Souvenir Shops und Happy Hour rund um die Uhr reihen sich über zig Kilometern aneinander – also, nichts für uns. Noch erschreckender sind allerdings die Hinterlassenschaften des letzten Hurrikans, der hier auf Land traf.

Nach einer mehrstündigen Fahrt durch Sümpfe und Bajous begrüßt uns das Schild „Welcome to Louisiana“ im nächsten Bundestaat. New Orleans, die Wiege des Jazz, ist das kommende Ziel. Wir suchen uns einen Stellplatz in der Stadt, auf dem wir für mehrere Tage unser Fahrzeug stehen lassen können. Hier wollen wir uns einen lang gehegten Traum erfüllen – mit dem legendären „City of New Orleans“ fahren. Zwar nicht die komplette Strecke mit knapp 1.600km durch bis Chicago, sondern nur den halben Weg bis Memphis/TN, aber dafür dort zwei Tage bleiben. Zuvor besichtigen wir noch das Zentrum der Stadt. Schon vor 16 Jahren waren wir hier, lange bevor der Hurrikan „Katrina“ 2005 die Stadt verwüstete. Zunächst können wir kaum noch etwas von der verheerenden Katastrophe erkennen. Erst außerhalb des Zentrums sind die nicht wieder reparierten Schäden noch deutlich zu sehen. Wir gehen ein Stück dem Mississippi entlang und schlendern durch das „French Quater“. Am Abend geht es auf die „Bourbon Street“. Fast keine Kneipe, aus der nicht Live Musik auf die Straße dröhnt. Ob Jazz, Blues, Country oder Rock, da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Tags darauf verlässt unser Zug pünktlich den Bahnhof von New Orleans. Aus einem Panoramawagen heraus, lässt sich die achtstündige Fahrt durch die Sümpfe, vorbei an Prachtbauten und an Wohngebieten, die eher von Menschen am Rande der Gesellschaft bewohnt sind, bestens zu beiden Seiten hin bestaunen. Erst spät am Abend trifft der „City of New Orleans“ in Memphis/TN ein. Dies hält uns aber nicht davon ab, gleich auf die „Beal Street“ zu gehen, um den Blues nicht nur zu hören sondern auch zu erleben. In jeder Kneipe und jedem Hinterhof geben die Musiker ihr Bestes, um eventuell auch eine große Karriere zu starten – wie einst schon Elvis, Jonny Cash und B.B.King. Den folgenden Tag verbringen wir mit der Besichtigung weiterer Highlights der Stadt. Graceland lassen wir diesmal aus, da wir 2003 bereits das Anwesen des „King of Rock´n Roll“ besichtigt hatten. Der Abend steht natürlich wieder ganz im Zeichen der Live Musik auf der „Beal Street“.

So pünktlich wie der Zug in New Orleans abfuhr, so pünktlich trifft er dort auch wieder ein. Es ist Spätnachmittag geworden und wir haben uns mit Fred, einem Motorradfahrer aus Bayern auf dem Weg nach Südamerika, im Zentrum der Stadt verabredet. Schon auf dem Blue Ridge Parkway haben sich unsere Wege gekreuzt. Es gibt natürlich wieder viel zu erzählen, während wir auf der „Bourbon Street“ durch die Kneipen und Musiklokale ziehen.

Nach den ausgiebigen Kneipentouren der letzten Tage ist es auch für uns wieder an der Zeit, die Reise fortzusetzen. Zunächst zieht es uns noch etwas südlicher, in das Mississippi Delta hinunter. Im „Jean Lafitte National Preserve“ soll es so einiges an „Wildlife“ zu beobachten geben – und wir werden nicht enttäuscht. Neben zahlreichen Vögeln, Wasserschlangen und Schildkröten sehen wir auch innerhalb kürzester Zeit mehrere Alligatoren in den Sümpfen wie auch aus nächster Nähe sonnend auf dem Wege liegend.

Auf unserer weiteren Route nach Westen kommen wir an vielen Zuckerrohrplantagen und Reisfeldern vorbei. Es ist weiterhin heiß und sehr schwül. Da wir zumeist nur auf Nebenstraßen unterwegs sind, zieht sich die Strecke bis an die texanische Grenze. Nachdem wir uns wieder mit dem aktuellsten Kartenmaterial versorgt haben, fahren wir auf die „Bolivar Halbinsel“ hinaus. Ab hier, entlang der texanischen Küste bis runter zur mexikanischen Grenze, dürfen der Großteil aller Strände mit Fahrzeugen befahren werden. Zu Beginn fahren wir noch ein wenig verhalten und vorsichtig. Doch mit etwas mehr Routine und dem Wissen, ein 4x4 Fahrzeug mit sämtlichen Sperren unter unserem Hintern zu haben, finden auch wir immer mehr Gefallen und Spaß daran.

Wieder zurück auf asphaltierter Straße, bringt uns eine kostenlose Fähre nach „Galveston Island“ und später noch nach „Follets Island“ rüber. Über diese Route lässt sich die Millionenmetropole Houston prima umfahren. Während der kurzen Überfahrt werden wir von neugierigen Delfinen begleitet. Von hier aus, wie auch von den Inseln sind im Golf von Mexico viele Bohrinseln zu sehen. Wir verweilen mehrere Tage auf den Inseln, da man ohne Probleme an den Stränden auch übernachten darf. Wir faulenzen, baden oder gehen den Stränden entlang und am Abend gibt es das obligatorische Lagerfeuer. Ohne unsere Außendusche und die Außenküche wäre ein längeres Verweilen bei diesen klimatischen Bedingungen sicherlich nur mit weniger Spaß verbunden.

Leider gleichen manche Ecken dieser weißen paradiesischen Strände einer Müllhalde. Mit Sicherheit sind das nicht alles die Hinterlassenschaften von Strandbesuchern, vieles wird auch durch das Meer angespült. Die vielen freiwillige Helfer sind unermüdlich damit beschäftigt, diesem immer größer werdenden Müllaufkommen entgegenzuwirken – das sollte an dieser Stelle auch mal erwähnt werden.

Nun legen wir eine größere Strecke zurück, um unser nächstes Ziel zu erreichen. Über „Mustang Island“ fahren wir in den „North Padre Island National Seashore“ hinein. Dieser schmale Inselstreifen zieht sich etwa 100km parallel zur texanischen Küste entlang nach Süden und bildet somit einen natürlichen Schutz für das dahinter liegende Festland. Wie am Anfang schon erwähnt, dürfen diese Sandstrände des Nationalparks über die gesamte Länge befahren werden. Nach etwa einem Drittel der Insellänge haben auch wir ein nettes  Plätzchen gefunden, wo wir die nächsten Tage bleiben wollen – keine Menschenseele weit und breit.

Tja, und hier sitzen wir nun und haben unseren ersten Reisebericht für euch geschrieben – um ehrlich zu sein, vervollständigt haben wir ihn erst fast drei Wochen später. Aber darüber mehr in der Fortsetzung.